München, den 06. September 2024 – Mit einem enttäuschenden 6. Platz beim Jugend Länderpokal in Köln schließt die U15 Jugendauswahl das Kaderjahr 2024 ab. Spielerisch unterlegen verpasste die Mannschaft trotzdem nur knapp das Halbfinale.
Nach dem Länderpokalsieg 2021 ging es mit den Leistungen der Jugend-Auswahl rapide bergab: 2022 2. Platz, 2023 4. Platz und 2024 nun ein enttäuschender 6. Platz. Es war die schlechteste Platzierung seit 2005. Die Gründe dafür sind vielfältig erklärt Headcoach Mitch Stephan: „Während wir 2022 als Favorit im Finale gescheitert sind, hatten wir dieses und letztes Jahr einfach keine guten Jahrgängen. Die 2008er und 2009er Jahrgänge waren in Bayern sehr dünn besetzt, was man auch an der Nationalmannschaft sieht, wo dieses Jahr kein bayerischer Spieler den Kader geschafft hat und letztes Jahr nur einer. Ich weiß nicht, ob das noch ein nachgelagertes Corona-Loch ist, weil diese Jahrgänge ausgerechnet den wichtigen Schüler Livepitch Bereich praktisch verpasst haben.“ Und trotzdem hatten die Bayern am vergangenen Wochenende in Köln ihre Chancen und verpassten das Halbfinale nur knapp. Durch zu viele vermeidbare Fehler hat es sich die Mannschaft teils selbst verbaut.
Vorrunde Spiel 1: Gut mitgehalten gegen den Favorit NRW – 1:10
Gleich im Auftaktspiel am Samstagmorgen gegen NRW zeigte die bayerische Auswahl, dass durchaus mit ihnen gerechnet werden kann. Auf dem Werferhügel zeigte der Gautinger Marian Beljak eine sehr starke Leistung und hatte die Westfalen gut im Griff. Zwei bittere Feldspielfehler in den ersten beiden Innings und ein krachender Homerun von Nationalspieler Jules Moser brachten NRW mit sechs Runs in Front. Danach beruhigte sich die Partie und Beljak bliebt zwei Innings lang zu Null ehe er durch Jannis Hofmüller ersetzt wurde. Hofmüller brachte die Partie mit einem Spielstand von 1:10 zu Ende. „Wir haben gesehen, dass wir auch mit einer spielerisch überlegenen Mannschaft wie NRW gut mithalten können. Ohne die Fehler in der Defensive hätten wir hier ein richtiges Ballgame gehabt!“, so das Fazit von Stephan.
Vorrunde Spiel 2: Endspiel und Must-Win knapp verfehlt; Hessen jubelt – 6:7
Während die Niederlage gegen NRW taktisch eingeplant war, mussten in den letzten beiden Vorrundenspielen zwei Siege her, um sich für das Halbfinale zu qualifizieren. Aus diesem Grund setzte der Coaching Staff mit Niki Wäller und Rapha Garcia ihre zwei stärksten Pitcher ein. Der Plan ging zunächst auch auf. Im ersten Inning waren es eine Reihe von Basehits, die prompt für die 2:0-Führung sorgten. Bayern schien klar die bessere Mannschaft zu sein, aber Hessen ließ nicht locker. Wäller machte nach acht Batters Faced Platz für Rapha Garcia. Der Regensburger bewahrte zunächst die Führung, musste später aber das 2:2 hinnehmen, welches bis ins fünfte Inning Bestand halten sollte. Die Zeitbegrenzung ging so langsam zu Ende und das fünfte Inning sollte auch das letzte Inning des Spiels sein. Die Nervosität war den Spielern nun ins Gesicht geschrieben und Hessen merkte das und nutzte dies eiskalt aus. Vermeidbare Fehler in der bayerischen Defensive brachten satte fünf Runs für den HBSV. Erst der eingewechselte Kilian Oberndörfer konnte das Inning erfolgreich beenden. Bayern stand als Heimteam nun mit dem Rücken zur Wand, aber setzte nochmal alles daran die Partie zu drehen. Schlagmann für Schlagmann kämpften sich die Bayern auf Base und holten Schritt für Schritt auf. Ein tödlicher Base-Running Fehler am dritten Base bescherte Hessen bei 6:7 das erste Aus. Bayern lud bei einem Aus die Bases. Pop-out Aus Nummer zwei. Nun war es Henry Thormählen, der bei zwei Aus und Bases Loaded den Ball ins Rightfield beförderte. Der Rightfielder der Hessen schien überfordert und nahm eine seltsame Route zum Ball, streckte sich hinterrücks und hatte den Ball im Handschuh – drittes Aus. Hessen jubelte und Bayern zutiefst enttäuscht. „Wir waren die bessere Mannschaft und haben das Spiel mit bitteren Fehlern hergeschenkt. Trotz einer tollen Aufholjagd hat man vier Innings lang nur wenig Teamgeist und Siegeswillen bei den Spielern gesehen. Mir hat das Leadership bei den älteren Spielern auf dem Platz gefehlt.“, so Stephan, der nach dem Spiel eine deutliche Ansage an die Mannschaft richtete.
Vorrunde Spiel 3: Pflichtsieg gegen Hamburg – 8:4
Im dritten und letzten Vorrundenspiel nahmen sich die Jungs die Ansprache vom Coaching Staff zu Herzen und ließen die Niederlage gegen Hessen hinter sich. Cooper Hegen von den Freising Grizzlies begann als Pitcher für den BBSV und überzeugte mit vielen Strikes. Es war wieder ein Spiel auf Augenhöhe, aber das Selbstbewusstsein und der Siegeswille schien bei Bayern nun da zu sein. Selbst bei einem über lange Zeit Spielstand von 4:4 kontrollierte Bayern das Spielgeschehen und setzte sich letztendlich spät im Spiel mit vier weiteren Runs mit 8:4 durch. Johannes Gorohovski fungierte als Closer und machte im letzten Inning bei bases loaded den Sack zu. Somit qualifizierte sich die Mannschaft für das Spiel um Platz 5 am nächsten Tag gegen Berlin-Brandenburg. „Der Ehrgeiz und das Selbstbewusstsein war dieses Mal deutlich zu spüren und wir haben uns den Sieg aus eigener Kraft erarbeitet und verdient.“, zeigt sich Mitch Stephan zufrieden mit der Leistung seiner Jungs.
Spiel um Platz 5: Berlins Pitcher zu stark für Bayern – 2:7
Ähnlich wie Bayern hat sich auch Berlin-Brandenburg mehr Hoffnung gemacht und am Ende knapp das Halbfinale verpasst. Nun trafen beide Mannschaften im Spiel um Platz 5 aufeinander. Während für Bayern erneut Niki Wäller als Starting Pitcher in die Partie ging, hatte Berlin mit Nationalspieler Nicolas Vögler noch ihr „Ace“ aufgehoben. Bayern ließ sich dies aber zunächst nicht anmerken und ging mit viel Selbstbewusstsein in das erste Offensiv-Inning. Vögler schien noch nicht ganz auf der Höhe zu sein und Bayern nutzte dies eiskalt aus und ging mit 2:0 in Führung. Wäller zeigte eine starke Leistung und kämpfte sich Schlagmann für Schlagmann durch die Berliner Offensive. Bedingt durch Fehler in der Defensive gelang Berlin aber der 2:2-Ausgleich. Wäller machte nach drei Innings Platz für Mateo Salazar. Berlin war die bessere Mannschaft und erspielte sich immer wieder aussichtsreiche Situationen, wo Bayern immer wieder den Kopf aus der Schlinge zog. Im vierten Inning wurde der Druck dann aber zu groß. Wieder einmal durch Unterstützung einer schwachen Defensive der Bayern, entschied Berlin mit fünf weiteren Runs die Partie – Endstand 7:2. Im fünften Inning gelang Bayern gegen einen starken Vögler kein Strich mehr. „Wir haben gekämpft und eine gute Moral gezeigt. Das macht mich stolz, allerdings haben wir in der Defensive wieder einmal zu viele Fehler gemacht, um das Spiel verdient gewinnen zu können.“, so Stephan. Für die Jugend Bayernauswahl ist das Kaderjahr nun abgeschlossen. Die offene Sichtung für das neue Kaderjahr findet Anfang November statt.