Jochen Bender zu Gast bei “auf einen Espresso” von TEAM Sport-Bayern

Unser BBSV-Präsident Jochen Bender war für ein Interview zum Thema Werte im Sport Gast bei TEAM Sport-Bayern.

Mit einer unabhängigen Instanz für Werte im Sport

Barista: Dass es „Werte im Sport“ gibt, klingt gut. Aber wie lassen sich diese in einem Verband auch tatsächlich umsetzen?
Jochen Bender: Werte im Sport sind uns im Bayerischen Baseball und Softball Verband sehr wichtig. Und zwar nicht nur als Lippenbekenntnis. Sie müssen auch gelebt werden. Aus diesem Grund haben wir bei uns in Regensburg zunächst am Landesleistungszentrum mit eigenem Sportinternat die Notwendigkeit gesehen, die Themen Gewaltprävention und Antidoping anzugehen. Es zeigte sich aber schnell, dass das Thema viel größer ist. Deshalb haben wir eine unabhängige Position „Werte im Sport“ geschaffen. Mit Astrid Niedermeier haben wir eine sehr engagierte Person, die auch sofort an der Demokratietrainer/innen-Ausbildung von TSB teilgenommen hat. Aufgrund der guten Erfahrungen haben wir in einem zweiten Schritt ihre Verantwortung als Beauftragte für Werte im Sport auf den gesamten Verband ausgeweitet. 

Barista: Warum braucht es hier überhaupt eine unabhängige Instanz? 
Jochen Bender: Sport kommt aus der Mitte der Gesellschaft. Aus diesem Grund setzen wir uns im Vereins- und Verbandsleben mit allen möglichen gesellschaftlich relevanten Themen auseinander. Und zwar ständig, und nicht erst, wenn etwas passiert ist. Unser Fokus bei Werten im Sport liegt ganz klar bei Prävention, Bewusstseinsbildung, Kommunikation und nachvollziehbaren Entscheidungen. Wenn aber Problemstellungen auftreten, sind die meisten Personen betroffen, die man als Verantwortlicher lange und gut kennt. Da kann ein Präsidium unter Umständen nicht immer unvoreingenommen urteilen. Deshalb ist es für uns im Verband eine große Erleichterung, eine kompetente unabhängige Person zu haben, die Probleme und Herausforderungen objektiv bewerten und einordnen kann und dann auch ganz konkrete Vorschläge für die Lösung unterbreitet. 

Barista: Und seid Ihr zufrieden mit dem Ergebnis?
Jochen Bender: Erstaunlicherweise haben wir festgestellt, dass wir unabhängig ohne Beratung deutlich härtere Konsequenzen gezogen und mutmaßlich überreagiert hätten, als es nach einer objektiven Einordnung sinnvoll gewesen wäre. Auch das war für uns alle eine neue Erfahrung beim verantwortungsbewussten Umgang mit Werten im Sport. Wenn heute ein Thema aufkommt, sind wir sehr froh, eine unabhängige Ansprechpartnerin zu haben. Denn so können wir auch sicherstellen, dass alle sinnvollen Fragestellungen wirklich seriös mit persönlichem Abstand und zugleich mit viel Sach- und Fachverstand behandelt und aufgearbeitet werden. Und eben keinesfalls unter den Teppich gekehrt werden. Darüber soll die Beschäftigung mit Werten im Sport nicht die Funktion einer Feuerwehr haben, die erst reagiert, wenn etwas passiert. Es geht eher um Prävention, Bewusstseinsbildung, Kommunikation und nachvollziehbare Entscheidungen.Im Vereins- und Verbandsleben setzen wir uns auch mit allen möglichen gesellschaftlich relevanten Themen auseinander – möglichst so, dass die üblen Fälle von vornherein vermieden werden können. Die Beschäftigung mit Werten im Sport soll nicht die Funktion einer Feuerwehr haben, die erst reagiert, wenn etwas passiert. Es geht eher um Prävention, Bewusstseinsbildung, Kommunikation und nachvollziehbare Entscheidungen.

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